Die besten Krimis für den Sommer 2022:

Greg Buchanan, Sechzehn Pferde
Ü: Henning Ahrens
S. Fischer, 448 S.

Platz 7

Das Fach der Veterinärforensik beschäftigt sich mit der Todesursache von Tieren. Wenn man aber sechzehn Pferdeköpfe auf einmal findet, dann ist klar: Die sind nicht auf natürlichem Weg gestorben. Als die Tierärztin Cooper Allen zwecks Aufklärung dieser Bluttat an die Fundstelle im britischen Ilmarsh gerufen wird, ist sie jedoch sicher, dass der Täter bald gefasst wird: »Der Tatort war inszeniert worden, man hatte die Köpfe so abgelegt, dass ein Auge zum Himmel aufblickte. Das Ganze war auf Wirkung aus. Es sollte Angst, Zorn und Empörung wecken. Sie würde sich alles genau anschauen müssen, um mehr herauszufinden. Verödende Orte brachten verzweifelte Menschen hervor. Und diese agierten meist weder sorgsam noch subtil. Es wäre sicher kein schwieriger Fall.« Da hat sie sich aber getäuscht: Denn das Auftauchen der Pferdeleichen ist nur der Beginn einer Reihe von Ereignissen, die Unheil und Tod in den heruntergekommenen Küstenort bringen: Erpressung, Entführung, Mord und eine mit Absicht verbreitete Seuche – irgendjemand hat mit Ilmarshs Bewohnern, die selbst so einige Leichen im Keller haben, offenbar ein gewaltiges Huhn zu rupfen. Greg Buchanan, bisher vor allem als Videospielautor tätig, legt mit seinem Debütroman einen äußerst packenden Krimi vor, der vor allem mit dichter Atmosphäre glänzt: Vor dieser vom jungen Autor äußerst trüb gezeichneten Kulisse ist es nur folgerichtig, dass sich die Ermittler mit großen Schwierigkeiten durch den landschaftlichen Morast wühlen müssen, der zahlreiche menschliche Abgründe überdeckt.


Die besten Krimis für den Sommer 2022:
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