Die besten Krimis für den Sommer 2022:

Matthijs Deen, Der Holländer
Ü: Andreas Ecke
Mare, 272 S.

Platz 6

Wem gehört die Leiche an der Grenze? Ein gelungener Watt-­Krimi von Mathijs Deen


Wissen Sie, was Wattwandern ist? Was es bedeutet, im Schlick durch ausgelöschte Wege zu gehen? Man kann nie genau wissen, wie tief ein Priel ist, wo Wind und Wasser die Strömung in einer Nacht vertiefen kann, verlegen, oder gar auffüllen. Drei Freunde, Extrem-Wattwanderer, haben neue Routen herausgefunden, sämtliche Inseln im Wattenmeer per pedes geschafft, von Dänemark bis zu den Niederlanden. Außer einer, Borkum. Die ist sauschwer zu erreichen, sozusagen »der Mount Everest der Wattwanderer«, wie es einmal heißt in diesem packenden Buch des Niederländers Mathijs Deen. »Der Holländer« ist der Titel, und um den geht es schlussendlich, um Liewe Cupido, der Holländer genannt wird und eigentlich halb Niederländer, halb Deutscher ist. Das ganze Schlamassel hebt an mit einer holländischen Grenzschützerin und ihrer letzten Bootsfahrt vor der Pensionierung. Leider wird nichts draus, denn sie finden eine Leiche. Und die liegt noch dazu im Grenzbereich – gehört sie nun den Holländern oder der deutschen Polizei? Und es kommt noch schlimmer: Während die einen um die Zuständigkeit raufen, haben andere rausgefunden, um wen es sich bei dem Toten handelt: Nämlich um einen der drei berühmten Wattwanderer.
Schön langsam, aber stringent macht uns Autor Deen mit den besonderen Verhältnissen der drei Freunde bekannt. Und während wir erfahren, wie es im Schlick zugeht, lesen wir auch über die dunklen Seiten der Freundschaft. Ein durchaus gelungener Auftakt. Vielleicht gibt es bald mehr vom Holländer?


Die besten Krimis für den Sommer 2022:
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