Eine einsame, alte Frau und ein junger Ermittler folgen der Unschuldsfrage.
Die Tage sind kurz und kalt. Spritzer wurden schon längst gegen warmen Punsch getauscht und doch fehlt noch immer die ideale Winterlektüre für gemütliche Stunden am Kamin? Dann kommt hier die passende Empfehlung: »Die Wilderin« von Sophie Reyer ist eine Geschichte, in der sich Spannung und Ruhe abwechseln. Denn dabei handelt es sich zwar um einen Krimi, der sich als Roman tarnt, doch steht der Mord nicht im Zentrum.
Vielmehr erzählt die Autorin die Geschichte der Protagonistin Theresa Leitner, einer Frau, die hoch oben am Berg wohnt und dort für sich und ihre acht Kinder ums Überleben schießt. Und sie ist gut! Verboten gut! Noch dazu für eine Frau. Da sammelt sie neben den Trophäen gleich noch Feinde – und natürlich Verehrer. Denn, mein lieber Schwan, attraktiv muss diese Frau sein. Das halbe Dorf ist in sie verliebt. Darunter auch der Mann ihrer Schwester. Die Situation ist also verzwickt und das Leben in den Bergen ohnehin schon hart. Drei ihrer Kinder sterben. Der Rest wird älter und verlässt irgendwann das Nest. Ob es ein glückliches Ende gibt? Und wer den Mord begangen hat? Nun, lesen Sie doch selbst. Es lohnt sich, denn in diese Geschichte einer scheinbar einfachen Frau hat Reyer, die für ihre Arbeit schon einige Preise, darunter den Literaturförderungspreis der Stadt Graz eingeheimst hat, so viel verwoben, dass man am Ende der letzten Seite gleich von vorne beginnen möchte. Und das, obwohl es sich um einen Krimi handelt, der doch von Spannung lebt …
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Sophie Reyer
Die Wilderin
emons, 224 S.