Paul Newmans Autobiografie wurde aus 14.000 Transkript-Seiten destilliert.
»Wir hatten Großes vor. Was genau, weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass es groß war.« Und groß wurde es in der Tat: Denn der Mann, der diese Zeilen diktierte, sollte zwar ein ewiger Suchender bleiben, aber dabei dennoch selbst zur Kinolegende werden: Paul Newman. Mit »Das außergewöhnliche Leben eines ganz normalen Mannes« wurde nun seine erst 2019 im Privatarchiv entdeckte Autobiografie erstmals veröffentlicht.
Der Titel ist eine herausragende Tiefstapelei. Schließlich war dieser Mime über Jahrzehnte einer der prägenden Hollywood-Schauspieler: Von den Anfängen als einer jener Stars, die die damals noch unorthodoxe, in der Rückschau aber für die Traumfabrik umso revolutionärere Ausbildung im New Yorker Actors Studio formte, über den Aufstieg zu einem der internationalen Sexsymbole der 1960er Jahre — ein früher Konkurrent war folgerichtig James Dean —bis zum späten Oscar-Triumph 1987 mit »Die Farbe des Geldes«: Den Ehren-Oscar für Verdienste um die Siebte Kunst hatte der Hauptdarsteller von »Haie der Großstadt«, »Der Unbeugsame« oder »Sie möchten Giganten sein« schon bereits vorher abkassiert.
Ein Leben auf der Überholspur – auch meistens privat: Newman schüttet sich hier aus über Alkoholismus, Affären und Autorennen. Sogar im Alter von 80 Jahren setzte er sich – drei Jahre, bevor er 2008 an Lungenkrebs starb – noch ein letztes Mal bei einem Wüstenrennen hinters Steuer. Eine launige Anekdotensammlung, die Filmfans ebenso unterhalten wird wie sein cineastisches Werk.
—
Paul Newman
Das außergewöhnliche Leben eines ganz normalen Mannes. Die Autobiografie
Heyne, 368 S.