Ein Wiener Polizist außer Dienst in der burgenländischen Provinz.


Nikolaus Lauda, gebürtiger Wiener und Ex-Polizist, der einige Jahre in Essen gearbeitet hat, kehrt in die österreichische Heimat zurück: Im burgenländischen Rust kriecht er in einem verlassenen Haus unter — er ist auf der Flucht vor der Mafia.

Eigentlich möchte der Eigenbrötler, der Anfang vierzig ist, für sich bleiben und kein Aufsehen erregen — aber in einem Ort wie Rust, in dem jeder jeden kennt und nichts unbemerkt bleibt, ist dies schwer zu bewerkstelligen. Wenn dann auch noch eine Journalistin unter mysteriösen Umständen im nahen Steinbruch von St. Margarethen stirbt und Lauda unter Verdacht gerät, wird natürlich sein kriminalistischer Instinkt geweckt und er stellt Nachforschungen an. Ein Hund wird sein ständiger Begleiter und einige Ortsansässige zur Unterstützung.

Die Handlung nimmt rasant ihren Lauf und rollt nicht nur den Kriminalfall auf, sondern holt auch Bruchstücke der Vergangenheit hervor — die von Nikolaus und die des Ortes. Dem gebürtigen Essener und seit Jahren in Wien lebenden Autor Lukas Pellmann ist nach seinen interaktiven E-Book-Krimis ein leichtfüßiges Romandebüt gelungen, das tief in die österreichische Provinz blicken lässt und in das, was möglicherweise die »österreichische Seele« ist. Wenig idyllisch, dafür witzig, ironisch und voller Situationskomik kommt diese Geschichte daher, inmitten der Tristesse der spätherbstlichen ungarischen Tiefebene. Es bleibt nach der kurzweilig-unterhaltsamen Lektüre zu hoffen, dass Niki Lauda, dieser verschlossene Antiheld, nach Rust zurückkehren wird.

Lukas Pellmann
Tod am Neusiedler See
emons, 304 S.