Die Fantasie beflügeln
Der Däne Frank Egholm führt unaufgeregt und sachkundig in die Kunst des Vogelschnitzens ein. (Fotos: Frank Egholm/Verlag Freies Geistesleben)
Dem christlichen Glauben zufolge schuf Gott die Menschen nach seinen Bilde. Und so schaffen sie wie der angebliche Schöpfer vom Beginn der Zeiten ständig selbst: Werkzeuge, Speisen oder Kunst. In Frank Egholms Buch „Die dänische Kunst des Schnitzens – Vögel aus Holz“ (Freies Geistesleben, 128 S.) ist es das Volk der Lüfte, dessen Abbild mit Menschenhand beziehungsweise Schnitzmesser geschaffen wird. In einer leicht verständlichen Sprache erklärt Egholm, ein ehemaliger dänischer Werklehrer, wie man Holzklötze in gefiederte Begleiter für die Haus- und Gartendekoration verwandelt. Die Arbeitsschritte werden zusätzlich mit zahlreichen Fotografien illustriert und darüber hinaus gibt Egholm viele Tipps zu Schnitztechniken, Materialauswahl und Sicherheit. Strikte Vorschriften sind aber nicht seine Sache: „Die Mimik Ihres Vogels kann sowohl lebensecht als auch eher naiv sein – beides hat seinen Charme“, schreibt er etwa entspannt. Hauptsache, man beginnt erst einmal: Erlaubt ist, was gefällt.
Powermedium Acrylfarbe
Dieser Ratgeber zeigt detailreich die ganze Komplexität der Acrylfarbe. (Foto: Leah Bartholomew)
In der Jahrtausende langen Geschichte der Kunst ist sie eine noch eine vergleichbar junge Innovation: die Acrylfarbe. Eigentlich war sie für den Einsatz in der Industrie gedacht, doch in den 1960er- Jahren machten Maler wie Andy Warhol oder Roy Liechtenstein dieses Material populär. Die Vorzüge: Acrylfarbe kann, ob pur oder verdünnt, in unterschiedlichen Formen auf verschiedene Oberflächen gemalt werden und trocknet schnell, so dass rasch die nächste Schicht auftragen werden kann. „Acrylfarbe ist ein echtes Powermedium“, heißt es von Rita Isaac in „Acryl – Materialien, Techniken, Ideen“ (Laurence King, 128 S.). Äußerst detailliert führt die portugiesische Künstlerin hier in die Acrylmalerei ein. So erklärt sie etwa den Unterschied zwischen Hobby- und Profifarben oder die Vorzüge verschiedener Pinsel: Ein kurzer Pinsel eignet sich für Details, ein langes Malwerkzeug dagegen eher für die großen Formen und mit Schweineborsten kann man stärkeren Druck ausüben. Dann mal ran an die Palette!
Bast statt Hast
Körbe flechten ist kein Hexenwerk, schreibt Tabara N’Diaye und zeigt, wie man es macht. (Foto: Penny Wincer)
Einen Korb zu bekommen, ist eigentlich nicht so schön. Die Sache sieht aber gleich anders aus, wenn es so einer ist, wie sie Tabara N’Diaye in „Körbe – Lieblingsstücke selbstgeflochten für dich und dein Zuhause“ (Südwest, 144 S.) zeigt. Die Pariser Korbmacherin und Designerin kennt dieses Handwerk aus ihrer Heimat, dem Senegal. Jedoch wurde nicht nur dort geflochten: Überall auf der Welt hat man sich in dieser Tätigkeit geübt – und das schon sehr lange. In den ägyptischen Pyramiden fand man Körbe, die auf bis zu 12.000 Jahre alt geschätzt werden. „Jeder, wirklich jeder, kann das Flechten lernen“, ist N’Diaye überzeugt und leitet mit großer Expertise an, wie es geht: Die Vorzüge von Juteschnur und Baumwollkordel werden verdeutlicht, Werkzeuge erklärt und verschiedene Flechttechniken vorgestellt. Jedes Material lässt sich nämlich anders knoten. „Körbe passen in jedes Zuhause“ – und wie man in diesem Buch sieht in vielen Formen: vom Fahrradkorb über die Blumenampel bis zum Lampenschirm.
Neue Schale für das Ei
Ostern naht langsam – hier kann man sich rechtzeitig über das Eierfärben informieren. (Foto: Christa Gaigg)
Was war zuerst da, Osterfest oder Ei? Sicherlich letzteres. Man nimmt an, dass es ein heidnisches Fruchtbarkeitszeichen war, das die Kirche als Auferstehungssymbol übernahm. Warum es dann später bunt wurde, dafür hat Christine Mittermayr in „Ostereier färben – natürlich und kreativ“ (Servus, 72 S.) folgende Erklärung: In der Fastenzeit kam es zu einem Eierüberschuss. Um Eier haltbar zu machen und diese von frischen Exemplaren unterscheiden zu können, wurden sie gekocht und gefärbt. Vom Färben handelt dieser kleine Band vordergründig, aber Mittermayr, Keramikerin aus dem Mühlviertel, setzt sich auch mit anderen Aspekten auseinander – wie den ernährungstechnischen Vorzügen, der idealen Kochweise und der richtigen Auswahl der Eier. Nach dieser Einführung geht es ans Eingemachte: In unkomplizierten Schritt-für-Schritt-Anleitungen wird vorgeführt, wie man färbt und aus welchen Naturprodukten man Farben gewinnt. Einer schönen Osterdekoration steht nun nichts mehr im Weg.