Samin Nosrat hat sich nach überwältigendem Erfolg ihres ersten Buchs und völliger Verausgabung neu orientiert und teilt jetzt nicht nur Speisen, sondern auch Zeit mit ihren Liebsten. Foto: Aya Brackett/Kunstmann
Samin Nosrat, geb. 1979 in San Diego, wuchs mit persischer und mexikanischer Küche auf und begründete mit Alice Louise Waters (Chez Panisse) in Berkeley die »California Cuisine«. Eigentlich mag sie keine strikten Rezeptvorschriften und hatte sich schon in »Salz, Fett, Säure, Hitze«, Ausgangspunkt einer Netflixserie, davon entfernt. Die Qualität der Speisen wird schließlich von mehr als den Zutaten und Kochanleitungen bestimmt, man denke nur an die unterschiedlichen Töpfe, die zur Verfügung stehen! Zum Glück hat sie sich überreden lassen, eine Vielzahl von Lieblingsrezepten, die sie besonders brauchbar und alltagstauglich findet, mit Freunden zu teilen, ergänzt durch Geschichten darüber, wie Kochen ihr Leben bereichert – kaum verwunderlich, dass sie dabei auch Nigel Slater (»Tausend kleine Freuden«) erwähnt!
Schon die lockere Art und Weise, wie Nosrat als Einleitung elementare Dinge vor dem Kochen durchgeht, bringt ihre Denkweise und Einstellung, die Freude am Einfachen und am Teilen, näher: Es ist destruktiv, daheim Restaurantstandard anzustreben. Sie lässt sich beim Zerkleinern von Gemüse von der natürlichen Form leiten (Rollschnitt, Schrägschnitt), legt Zwiebeln ein, mariniert Feta, röstet Brot und stellt eine Vielfalt an Dressings her. Hühnchen ist für sie Wohlfühlessen, sie serviert aber auch Lachs, Schweinefleischbällchen oder Rinderbrust.
Die Fotos dazu von Aya Brackett treffen, bei aller Professionalität, genau Samin Nosrats Herzlichkeit. Sehr sympathisch, mehr als ein Kochbuch.
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Samit Nosrat
Etwas Gutes
Ü: Ulrike Becker, Mag. Alexandra Titze-Grabec
Kunstmann, 464 S.

