Ture von Stibitz hat so seine Probleme mit seiner Familie, denn der Name ist Programm. Papa, Mama und die kleine Schwester Ella von Stibitz klauen alles, was nicht niet- und nagelfest ist und Oma Klaudia macht gerade das Gefängnis unsicher. An Tures Geburtstag hat er zwei Wünsche: den Riesenlolli aus dem Süßwarengeschäft und, dass dieser Lolli gekauft und nicht geklaut wird. Wie diese leicht schräge, aber doch sympathische Familie das bewältigt, ist pfiffig und mit viel verdrehtem Wortspaß geschrieben. Die Illustrationen sind eine Klasse für sich und stets perfekt passend zur Geschichte und die Lehre, die man aus dem Buch ziehen kann, ist absolut legal.

In Band 2 wird es dann um eine Nummer größer. Da will die Familie einen Diamanten aus einer Ausstellung klauen. Und der arme Ture gerät in einen ziemlichen Gewissenskonflikt, als der Nachbar, der ausgerechnet Polizist ist, von ihm wissen will, wo denn seine Eltern sind.

Anders Sparring, Per Gustavsson, „Familie von Stibitz: Der Riesenlolliraub“/ „Die Ganoven-Omi“ (Hanser),
Übers. v. Friedericke Buchinger, je 64 S., ab 7


„In Büchern hat eine Geschichte immer einen Anfang und ein Ende. Im Leben ist das oft nicht so. Meistens steckt man schon mittendrin, bevor man merkt, dass eine neue Geschichte begonnen hat.“ In diesem Fall die Geschichte um das Verschwinden einer älteren Dame namens TeeTee. TeeTee ist ungewöhnlich, aber stets mit Stil gekleidet, lächelt seltsam vor sich hin und trägt immer eine große schwarze Tasche mit sich. Aus dieser Tasche kramt sie, wann immer es nötig ist, genau die Dinge hervor, die gerade gebraucht werden. Die Kinder im Viertel haben ein klein wenig Angst vor ihr. Doch als TeeTee eines Tages verschwindet, machen sich die Kinder Gedanken. Ihnen ist klar, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Und obwohl sie sich untereinander gar nicht besonders mögen, beschließen sie gemeinsam nach TeeTee zu suchen.

Ein zauberhaftes Buch, das ganz viele alltägliche Sorgen und Probleme von Kindern aufgreift und diese warmherzig und sehr bedacht in einem abenteuerlichen Kinderkrimi verpackt.

Antje Herden, „Parole TeeTee“ (Tulipan)
Ill. v. Maja Bohn, 224 S., ab 9


Sarah ist die Königin der Nacht. Beim alljährlichen Halloween-Ball, der Fairchild Academy werden sie und ihr Freund Chase wieder einmal zum Königspaar gekürt. Beim Siegertanz, mitten unter der applaudierenden Masse, bricht Sarah plötzlich zusammen und stirbt in Chase’ Armen. Und so kommt es nicht mehr dazu, dass das Paar ihre Trennung bekannt gibt. Denn Chase liebt seit langem eine andere – Brooke, Sarahs beste Freundin. Als die Polizei Mord feststellt, sind plötzlich alle aus der Clique um Sarah verdächtig. Und es fehlt auch nicht an Motiven, denn Sarah war eine hinterhältige Intrigantin. Als geheime Botschaften auftauchen, die Fakten beinhalten, die eigentlich niemand wissen kann, wird die Situation für Brooke und Chase unerträglich. Spannung zum Zerreißen.

Stefanie Hasse, „Pretty Dead. Wenn zwei sich lieben, stirbt die Dritte“ (Ravensburger), 384 S., ab 14


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