Packende Lektüre darüber, was den Menschen mit anderen Lebewesen verbindet
Spätestens seit seinem Bestseller »Das geheime Leben der Bäume« ist der diplomierte Forstingenieur und Autor Peter Wohlleben als Naturerklärer dem großen Publikum ein Haushaltsbegriff. Seine Bücher sind nicht nur wegen seines umfassenden Wissens ein Erfolg, sondern auch aufgrund der literarisch ansprechenden Vermittlung und der Begabung, Zusammenhänge erfassbar und nachvollziehbar zu machen. Und all das, also handfeste Inhalte, Tatsachen und Fakten, gesetzt in ein größeres Ganzes, bringt er dermaßen packend und spannend auf den Punkt, dass man gerne jeden zweiten Thriller beiseite legt. In seinem neuesten Buch bietet er Einblicke in die eigentliche Natur des Menschen und stellt sie durch Vergleiche mit dem Tierreich dar. Die große Frage, die dem Buch zugrunde liegt, ist, warum der Mensch als das hochentwickelte Wesen, als das er sich sehen möchte, seinen Planeten so dermaßen gezielt und mit System zerstört: Und da beginnt das Erforschen und Nachspüren der Instinkte, des Verhaltens, der Bedürfnisbefriedigungen, des Verstandes und des freien Willens. In drei großen Kapiteln untersucht Wohlleben umfassend das Wesen des Menschen und sein Verhältnis zur Natur. Während der kurzweiligen Lektüre versteht man rasch: Wir agieren größtenteils wie die Tiere, die sich neuen Lebensumständen anpassen (müssen), und dieses Verstehen würde es nun wohl möglich machen, bisher beschrittene Pfade zu verlassen und neue Wege einzuschlagen.
Ein kluges, trotz des komplexen Inhalts gut verständliches und wunderbar zu lesendes Buch, das Aha-Momente garantiert. Mehr kann man von einem populären Sachbuchbestseller eigentlich nicht erwarten.
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Peter Wohlleben
Unser wildes Erbe: Wie Instinkte uns steuern und was das für unsere Zukunft bedeutet.
Ludwig, 256 S.