Ein bißle Schwäbisch macht Morden zum Vergnügen. Foto: emons Verlag.


Erst das zweite Jahr im Schrebergarten, und schon wieder ein Toter! Basti, der schöne Sebastian, liegt auf dem Boden und rührt sich nicht mehr. Dabei hatte er noch so viele Pläne. Valentina, vegetarische Kinderbuchillustratorin, praktische Erfahrung im Gärtnern gleich null, kann es kaum fassen. Friedl mit dem Rollator denkt gleich an Mord. Noch vor der Polizei hat sie Bastis Taschen gecheckt: Der Bienenallergiker war ohne Epipen unterwegs, wohl aber mit Kondom (und wie alle wissen, nimmt Marie, die Verlobte, die Pille!). Dass der zukünftige Schwiegerpapa Basti nicht mochte, ist kein Geheimnis. Und mit der schönen, sehr spirituellen Willow aus Amerika, Valentinas Nr. 1 auf der Seitensprungliste, schmiedete er – rein beruflich! – Zukunftspläne. Wer wollte ihn loswerden?

Vor einem Jahr buddelte Valentina die erste Leiche, zufällig Vorbesitzer ihrer Parzelle, eigenhändig aus. Im Fall Basti ist »Miss Marple« Friedl die treibende Kraft, und Liebeskummer der besten Freundin Barbara Nachtigall, genannt »die Lerche«, absolut kein Grund, sich vor Ermittlungen zu drücken. Die Damen sind nie um fantasievolle Begründungen, Gschichteln und die eine oder andere Lüge verlegen, um an Informationen zu kommen.

Im Titel des vergnüglichen Schrebergartenkrimis zitiert Martina Pahr höchst unbefangen einen Kultfilm, beim Showdown Valentina ihren berühmten Namensvetter Karl Valentin: »Das ist wie bei jeder Wissenschaft, am Schluss stellt sich dann heraus, dass alles ganz anders war.« Na dann …

Martina Pahr
Wer die Kohlmeise stört
emons, 256 S.