Das Metaversum ist fast schon da: ein erhellender Band über KI-Welten. Fotos: Urban Zintel Photography; privat.


Bildschirmzeit und Bildschirminhalte: Zwei Worte, die, vor 40, 50 Jahren noch gänzlich unbekannt, heute zum Grundwortschatz von Achtjährigen mit Smartphone gehören. Keine Technologie hat die Welt so verändert wie das Internet. Und wie es morgen die Künstliche Intelligenz tun wird. Realität wird immer virtueller. Virtual-, Mixed- und Augmented-Reality-Anwendungen finden immer breiteren Einsatz.

Hohe, vielleicht höchste Zeit für einen Guide durch diese Anderswelten. Den liefern der noch junge Dennis-Kenji Kipker, Ordinarius für IT-Sicherheitsrecht an der Hochschule Bremen, und Sven Venzke-Caprarese, Geschäftsführer eines Unternehmens für Datensicherheit mit Niederlassungen in Bremen, Hamburg und Berlin, per Profession also multipel ausgewiesene Experten.

Sie haben dieses ausgreifende, buchstäblich welt- und weltenumstürzende Mega-Thema in angenehm viele, erst recht für Themenneueinsteiger angenehm gut lesbare, knappe und knapp informative Kapitel unterteilt. Durchweg verständlich erklären sie vieles, Spiel-Szenarien wie Zukunftsaussichten, lassen weder Industrie 4.0 aus noch den soziokulturellen Statusgewinn durch Avatare, nicht Vergnügungsparks, Shopping noch militärische Anwendungen. Auch nicht immer wahrscheinlicher werdende KI-Prothetik und Cyborgisierung. Klug, klug abwägend und informativ gehen sie darauf ein, wie auch auf Propaganda, Demokratiegefährdung oder auch die Re-Infantilisierung durch unentwegtes Entertainment. Die Grenzen der »digitalen Immersion« sind, wie sie schreiben, eben fluide.

Dennis-Kenji Kipker und Sven Venzke-Caprarese
Realitäten in der Virtualität. Das Metaversum – Wie Virtual und Mixed Reality unser Leben verändern.
S. Marix, 256 S.