Die besten Krimis für den Sommer 2024:
Steve Cavanagh
Seven Days
Ü: Jörg Ingwersen
Goldmann, 592 S.
Tief in die Abgründe des Menschen und Amerikas taucht diese atemlose Hetzjagd. Foto: Kelly M Photography
Ein Bezirksstaatsanwalt in einem kleinen Ort im amerikanischen Bundesstaat Alabama liebt das Töten – und so entkommt kaum ein Straftäter dem elektrischen Stuhl. Es gilt, einen Unschuldigen zu retten, daher wird der Anwalt Eddie Flynn mit seinem Kollegen Harry aus New York herbeordert. Es wird sein kniffligster Fall werden.
Wer die Eddie Flynn-Serie kennt, weiß, dass der irische Autor Steve Cavanagh stets Spannung garantiert. Seine Charaktere setzen sich im Hirn seiner Leser/innen fest, sie verankern sich dort, genauso wie die plastisch geschilderten Szenen, verortet in den Tiefen der USA, die hier nicht nur im landschaftlichen Sinn verstanden werden. Man vermeint bei der Lektüre den Dreck und den Unrat zu riechen, das Blut und das Böse förmlich zu schmecken. Vielperspektivisch führt Cavanagh durch die siebentägige Hetzjagd, um den wahren Täter eines brutalen Mordes zu finden. Eddie und sein Team wirbeln viel Schmutz auf, überall stoßen sie auf Widerstände, infiltrierte Fanatiker, Korruption und Bestechung. Wirtschaftliche sowie politische Missstände werden innerhalb der filmreifen Szenen und Dialoge angesprochen. Die Gerichtsszenen sind brillant – kann doch der Autor als ausgebildeter Jurist auf eigene Erfahrungen und Prozesse zurückgreifen. Die fünfhundert Seiten dieses vielschichtigen, atmosphärischen, brutalen Thrillers lesen sich rasant, beinah atemlos. Wer es amerikanisch mag, mit Action, Helden und Antihelden, mit dem Guten und dem Bösen, mit intelligent angelegter Handlung und durchgehender Spannung, ist hier genau richtig!
Die besten Krimis für den Sommer 2024:
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