Das weltweit erste Literaturfestival mit dem Schwerpunkt Klimakrise startet am 4. Dezember. Foto: Victoria Tomaschko.


Zum ersten Mal findet in diesem Jahr das Climate Fiction Festival statt. Und das gleich unter schwierigen Vorzeichen: Ursprünglich war das Festival als Präsenzveranstaltung geplant, aufgrund der Lage wird es ausschließlich digital stattfinden. Vom 4. bis 6. Dezember widmen sich 27 Autorinnen und Autoren sowie Wissenschaftler und -innen dem literarischen Schreiben im Zeichen der Klimakrise, mit dabei sind unter anderem Ilija Trojanow, Marion Poschmann, Zoë Beck (Bild oben, Zitat aus „Paradise City“, Suhrkamp 2020), Helene Bukowski, Theis Ørntoft und Axel Goodbody. Parallel dazu werden Panels aus London, Istanbul, Kopenhagen, Zürich und Berlin die Lesungen ergänzen.

Fotos: Rabea Edel, Sofie Amalie Klougart

„cli fi“ nennt sich diese neue Strömung in der internationalen Literatur, die die Klimakrise ernst nimmt. Sie umfasst Krimi und Lyrik genauso wie Gesellschaftsroman oder erzählendes Sachbuch. Wer das Klima in der Literatur sucht, wird es finden, überall und in wechselnden Formen. In der Science Fiction, im Zukunftsroman und in der Otherworld-Fantasy haben die LiteratInnen vor einer schlimmen Zukunft gewarnt, heute stellen sie die reale Krise fest. Bekannte Werke sind zum Beispiel T.C. Boyle („Ein Freund der Erde“, 2000), Margret Atwood („MaddAddam“ Trilogie 2003-2013), Kim Stanley Robinson („Green Earth“, 2015 und viele weitere), Steven Amsterdam („Things we didn’t see coming“, 2009), Barbara Kingsolver (dt. „Das Flugverhalten der Schmetterlinge“, 2014), Jeanette Winterson („The Stone Gods“, 2007) oder Alexis Wright („The Swan Book“, 2013).

„Die sogenannte Climate Fiction ist aus den heutigen und zukünftigen Debatten um die Auswirkungen des Klimawandels nicht mehr wegzudenken“, betont Martin Zähringer, Festivalleiter und Programmchef. Er möchte in insgesamt 14 Veranstaltungen von der klassischen Wasserglaslesung über die Kritikerrunde bis zur Podiumsdiskussion erstmals eine große Bandbreite der Climate Fiction präsentieren.

Das Festival wird in englischer und deutscher Sprache mit Simultanübersetzung auf dem YouTube-Kanal des Literaturhaus Berlin übertragen.


Buchkultur präsentiert:
Climate Fiction Festival
Freitag, 4. Dezember bis Sonntag, 6. Dezember 2020
Alle Informationen unter climate-fiction-festival.de

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Hintergrundinformationen zum CLIMATE CULTURES network berlin

CLIMATE CULTURES network berlin ist ein junges informelles Forum, das unter dem Motto „Connecting Climate Cultures!“ klimapolitisch interessierte Akteur/innen an der Schnittstelle von Kunst und Literatur, Wissenschaft und Politik vernetzt und sich als Kulturvermittler in der weltweiten Klimakommunikation versteht. Das Climate Fiction Festival ist das erste internationale Projekt des Netzwerkes. Darüber hinaus entwickelt und kuratiert das CLIMATE CULTURES network berlin auch kleinere Kulturveranstaltungen für Literaturhäuser, Schulen, Konferenzen, etc. und legt dabei den Schwerpunkt auf die kulturelle Durchdringung des Themas Klimakrise. Die Gründer kommen aus dem Bereich Literaturkritik und Medienarbeit und sind offen für weitere Interessierte mit guten Ideen.

Ausführliche Informationen unter: www.climate-cultures-network.com