Schauriger Roman über den illusorischen Wunsch, Tote zum Leben zu erwecken.
Ein einsames Haus im Wald, eine Außenseiterin mit speziellem Gewerbe und Fertigkeiten, die den Bewohnern der nahen Ortschaft mehr als suspekt sind. Dazu wohlhabende, aber zwielichtige Auftraggeber sowie ein attraktiver, alleinstehender Mann mit kleiner Tochter. Und ein letzter Auftrag, der alle Probleme lösen soll. Das sind die Versatzstücke, aus denen Michaela Kastels neuer Roman besteht. Die junge Wiener Autorin versteht es auch diesmal, aus bekannten Topoi nicht nur eine überaus spannende, sondern auch eine düster-abgründige und nahezu zeitlose Geschichte zu spinnen, bei deren Lektüre einem immer wieder der Atem stockt.
Die im Wald lebende Sonja ist Tierpräparatorin, sie arbeitet allein und scheut nicht davor zurück, ihren Kund/innen auch sehr eigenwillige Wünsche zu erfüllen. Kunstfertig erweckt sie also nicht nur Haustiere scheinbar wieder zum Leben, sondern fertigt auf Auftrag auch eigene Kreationen an, die sie an den Rand der Illegalität führen. Als sie den neu zugezogenen Tierarzt Jonathan kennen und lieben lernt, fühlt sie sich bereit, ihr solitäres Leben aufzugeben. Allerdings ist sie schon tief in Aufträge und Abhängigkeiten verstrickt und gerät in das Mahlwerk ihrer dubiosen Auftraggeber. Eine Hexenjagd beginnt. Es geht in diesem spannungsgeladenen Roman um das Ankämpfen gegen den Tod und das Erschaffen von Ewigkeit. Es geht aber auch um Lebensentwürfe, Blendungen und die Kraft der Liebe. Ein moderner Schauerroman von bester Machart, der Gänsehaut garantiert. Nichts für schwache Nerven!
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Michaela Kastel
Unsterblich
Heyne, 368 S.