Der Bildband »Das Erbe der Welt« erscheint jedes Jahr und bietet einen eindrucksvollen Überblick über das UNESCO-Welterbe. Foto: Jiaxin Wang/Getty Images.


Mit animierenden Fotos und knappen Beschreibungstexten werden die Vielfalt und Bedeutung jener Stätten dokumentiert, die die Menschheit als besonders schützenswert erachten. Darüber hinaus finden man Informationen über die Hintergründe der UNESCO, so wird etwa der Aufnahmeprozess in die Liste des Weltkulturerbes erklärt: Es gibt sieben Schritte, die ein Ort durchlaufen muss, um den Status eines UNESCO-Welterbes zu erlangen, und wir erfahren, warum ihn manche wieder verlieren. In einer Zeit, in der sowohl Natur als auch Kultur unter dem Druck des Klimawandels, unkontrollierten Tourismus, Kriegen und anderer Bedrohungen leiden, wird dokumentiert, wie vielfältig die Gefahren sind, die diese Orte bedrohen. Mehrere Beiträge liefern konkrete Beispiele für die drängendsten Probleme und beschreiben die Hintergründe und Auswirkungen.

Seit 2024 in der UNESCO-Liste: In der chinesischen Badain-Jaran-Wüste leuchten die Seen durch Salz und Mikroben in spektakulären Farben. Foto: Kunth Das Erbe der Welt 2024/2025 © Jiaxin Wang GettyImages


Was 1997 mit rund 500 Stätten in einer Sonderedition für Weltbild begann, hat sich im Kunth Verlag bis heute zu einer umfangreichen Sammlung von 1223 Kultur- und Naturmonumenten entwickelt. Es ist äußerst kurzweilig durch die Beiträge zu blättern: Sie führen uns von den Pyramiden Ägyptens über das klassische Weimar bis zu den Korallenriffen in Australien. Jedes Kapitel beginnt mit einer Übersichtskarte die zeigt, wo sich diese besonderen Orte befinden. Dazwischen eingestreut findet man Beiträge zum Immateriellen Kulturerbe, die einen Blick auf Traditionen und Brauchtum einzelner Länder und Völker werfen.

Seit 2024 in der UNESCO-Liste: Im historischen Zentrum von Peking sind auf knapp acht Kilometer kaiserliche Anlagen und historische Denkmäler schnurgerade aneinandergereiht. Foto: Kunth Das Erbe der Welt 2024/2025 © Wang Yukun GettyImages

Seit 2024 in der UNESCO-Liste: An Kenias Ostküste befand sich die einst blühende Swahili-Stadt Gedi. Welches Ereignis zum Untergang führte, bewahren die Ruinen bis heute. Foto: Kunth Das Erbe der Welt 2024/2025 © Marius Dobilas GettyImages


Die erste Aufnahme ins UNESCO-Welterbe erfolgte 1978 – es waren die Galapagos-Inseln, diesem einzigartigen lebendigen Schaubild der Evolution. Heute führt Italien mit 60 Nennungen die Liste an, gefolgt von China und Deutschland. Das trifft bei manchen auf Kritik, denn reiche Länder sollten nicht ständig eigene neue Anträge stellen, sondern besser Staaten mit unzureichenden Kapazitäten unterstützen. Bei der 46. Sitzung im Sommer 2024 in Neu-Delhi wurden jedenfalls 26 neue Welterbestätten aufgenommen, ihnen ist das erste Kapitel gewidmet. Darunter befinden sich die Marquesas-Inseln im Südpazifik, das Residenzensemble in Schwerin, die einzigartige Kulturlandschaft rund um den russischen Kenosero-See und das aktuell bedrohte Kloster des Heiligen Hilarion in Palästina.

Das Erbe der Welt. Alle Kultur- und Naturmonumente mit Anerkennung der UNESCO. Ausgabe 2024/2025
Kunth, 752 S.